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Nachhaltige Geldanlagen

Nachhaltige Geldanlagen

Das Prinzip der nachhaltigen Geldanlage ist zu einem wichtigen Thema für Fondsmanager, Analysten, Vermögensberater, Wertpapierhändler und Investoren geworden.

Nachhaltigkeit und ESG-Kriterien

Die für den Klimaschutz notwendigen Maßnahmen erfordern einen enormen Finanzierungsbedarf. Die Finanzindustrie spielt dabei eine Schlüsselrolle. Sie fungiert als Intermediär zwischen Investoren und den Unternehmen und öffentlichen Institutionen, die die strukturellen Anpassungen vornehmen müssen.

Häufig ist deshalb nun von ESG-Kriterien die Rede. ESG steht für “environment” (Umwelt), “social” (Soziales) und “governance” (Unternehmensführung). Diese Kriterien umfassen eine Reihe von Merkmalen, nach welchen Unternehmen und Finanzprodukte hinsichtlich ihres nachhaltigen Handelns eingestuft werden.

Hier einige Beispiele:

  • Umwelt (E): Dieser Aspekt betrifft die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, die Produktion erneuerbarer Energien, die Energieeffizienz beim Gebäudebau, die Vermeidung von Umweltverschmutzung, das Recycling, einen sorgsamen Wasserhaushalt usw.
  • Soziales (S): Dieser Aspekt bezieht sich auf Arbeitsstandards, den Zugang zu medizinischer Versorgung, Investitionen in Humankapital, Bedingungen bei Subunternehmen, das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit usw.
  • Unternehmensführung (G): Dieser Aspekt betrifft die Mitarbeitervergütung, soziale Verantwortung, Unternehmensethik, Chancengleichheit, eine solide Managementstruktur, Transparenz, Maßnahmen gegen Korruption usw.

Internationale Übereinkommen

Die Bedeutung eines nachhaltigen Wandels zeigt sich in internationalen Abkommen wie dem Pariser Klimaschutz-Abkommen von 2015, das darauf abzielt, den Temperaturanstieg auf unter zwei Grad zu begrenzen und Finanzflüsse mit den Klimazielen zu vereinen.

Ebenso sind die Sustainable Development Goals (SDGs) der UN Agenda 2030 von Bedeutung, die 17 politische Zielsetzungen für ökonomische, soziale und ökologische Nachhaltigkeit umfassen.

Der Green Deal der EU, dem sich alle 27 Mitgliedstaaten 2019 angeschlossen haben, zielt darauf ab, die EU bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen und die Emissionen bis 2030 um mindestens 55% zu reduzieren.

Ein weiterer Meilenstein ist die EU-Verordnung zur Offenlegung nachhaltiger Finanzprodukte (SFDR), die seit dem 10. März 2021 in Kraft ist. Finanzmarktteilnehmer müssen nun ESG-bezogene Informationen bereitstellen und offenlegen, wie Nachhaltigkeitskriterien in ihren Anlageprozess integriert sind. Die Verordnung gliedert Finanzprodukte in drei Kategorien: Artikel 6 für Produkte ohne explizite ESG-Komponente, Artikel 8 für Produkte mit ESG-Merkmalen im Fokus und Artikel 9 für Produkte mit expliziten Nachhaltigkeitszielen.

Zusätzlich zur SFDR-Verordnung trat am 01. Januar 2023 die EU-Taxonomie-Verordnung in Kraft, die Kriterien zur Bestimmung ökologisch nachhaltiger Wirtschaftstätigkeiten enthält und den Grad der ökologischen Nachhaltigkeit von Investitionen bestimmt.

Wie nachhaltig investieren?

Südtirol Bank bietet vielfältige nachhaltige Veranlagungen in Kooperation mit spezialisierten Investmenthäusern an. So investiert unsere Vermögensverwaltungslinie “Alpi PAC ESG” beispielsweise gezielt nur in Investmentfonds und ETFs, die ESG-Kriterien berücksichtigen.

Die Umsetzung einer nachhaltigen Anlagestrategie kann aus unserer Sicht sehr effizient durch aktiv verwaltete Investmentprodukte erfolgen. Diese werden durch professionelle Portfoliomanager verwaltet, die im Rahmen der vorgegebenen Nachhaltigkeitskriterien agieren und eine Diversifizierung in eine Vielzahl von Einzelanlagen vornehmen können. Neben dem Auswahlkriterium der Nachhaltigkeit fliessen so dabei die klassischen Auswahlkriterien, nämlich Rendite-Risiko-Aspekte, Liquidität und Sicherheit in die Investitionsentscheidung ein.

Neben Aktienanlagen, die auf Unternehmen abzielen, die zur Nachhaltigkeit und Umweltschutz beitragen, gewinnt in diesem Zusammenhang der Anleihemarkt an Bedeutung. So finanzieren sogenannte Green Bonds, Social Bonds und Sustainability-linked Bonds mehr und mehr ökologische und gesellschaftliche Projekte.